Deine Quiz-Resultate und dein Geschenk
Hier kommt dein Geschenk
2 Online-Kurse und 2 Lehrvideos zu wichtigen Themen - kostenlos
Die Kurse tragen die Titel
- „Darmgesundheit“ von Dr. med. vet. Svenja Thiede
- „Beschwichtigungssignale beim Pferd erkennen und verstehen“ von Stine Küster von Pferstand
sowie je ein Video zu den Themen
- „Kopf/Hals/Schultern lösen durch Kauübungen – warum und wie“ von Claudia Benedela von La Yarda Reitpferdetraining und
- „Hypermobilität – was ist das und was hat sie für Folgen?“ von Ellen Wolff, Physiotherapeutin für Mensch und Pferd.
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Die Auflösung zu den Testfragen
Frage 1) Was empfindet dieses Pferd?
Die korrekte Antwort ist „es hat Schmerzen„.
Beschreibung: Auf dem Bild erkennt man Ohren mit etwas geringerem Muskeltonus. Das Auge ist zu einem Drittel geschlossen, eher dreieckig und mit Sorgenfalte. Über dem Auge ist eine Schwellung. Die Kaumuskulatur ist stark angespannt, die Nüstern geweitet, die Maulspalte kurz mit nach unten gezogenen Maulwinkel.
Situation: Dieses Pferd hat in dem Moment einen akuten Arthrose-Schub und somit starke Schmerzen.
Fazit: Schmerzen werden sehr oft unterschätzt und nicht erkannt. Pferde leiden still und es liegt an uns unseren Blick für derartige Merkmale zu schulen. Sind wir in der Lage diese Merkmale zu erkennen, können wir rechtzeitig reagieren und oft eingreifen, bevor das Pferd stock lahm ist.
Frage 2) Was erkennst Du bei diesem Pferd?
Die korrekte Antwort ist: Das Pferd hat eine massive Trageschwäche und braucht eine Therapie und Aufbautraining.
Und nein, das Pferd auf dem Bild ist kein Fohlen. Sie war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt und sie ist eine Mischung aus Achal-Tekkiner und Pony. Aber auch ein Achal-Tekkiner soll nicht so aussehen.
Beschreibung: Trageschwäche, auch Trageerschöpfung genannt ist ein Phänomen, das immer häufiger vorkommt. Der Pferdekörper gerät dabei so aus seiner natürlichen Statik, dass sogar das eigene Körpergewicht nicht mehr gesund gehalten werden kann und es entstehen in Teilen des Körpers übermässige Muskelpakete zur Stabilisierung während an andern Stellen die Muskulatur fehlt.
Trageschwäche entsteht nicht zwingend durch Reiten. Oft sind ungünstige Haltung und Training die Ursache.
Das geschieht bei Trageschwäche: Der Brustkorb und der Rücken sind nach unten abgesackt. Dabei werden die Brustmuskeln überlastet, die Nackenmuskeln überdehnt. Die Schulterblattmuskeln verkrampfen, um Stabilität zu erreichen. Die Kruppenmuskeln ziehen, um den Rücken von hinten anzuheben. Die Hinterhandmuskeln (Hosenmuskulatur) ziehen, um das Becken zu stabilisieren. Sie sind oft übermäßig stark entwickelt. Oft ist die Trageschwäche verbunden mit Blockierungen in der Halsbasis und den Nackengelenken.
Frage 3) Diese Darstellung aus einem alten Buch zeigt einen
Die korrekte Antwort lautet: Huf mit Ballenzwang.
Beschreibung: Grundsätzlich kannst Du Dir einen Huf vorstellen wie einen Schuh. Eine härtere Schale umgibt eine weichere empfindlichere Struktur. Damit ein Pferd sich gut und schmerzfrei bewegen kann, soll der Huf wie ein guter Schuh nirgends drücken.
Ballenzwang muss genau vom Trachtenzwang unterschieden werden. Ballenzwang und Trachtenzwang können einzeln oder gemeinsam auftreten.
Der oben gezeichnete Huf aber drückt das Pferd bei jedem Schritt und zwar weil bei jedem Auffussen des Pferdes der Ballen nach oben-innen zusammengestaucht wird, an einer Stelle, die sich mit dem Hufmechanismus eigentlich bei jedem Schritt weiten sollte.
Ballenzwang kann mit oder ohne Beschlag entstehen – normalerweise entsteht er dann, wenn der Strahl keinerlei Bodenkontakt hat, auch nicht unter Last. Das geschieht bei sehr hohen Wänden und auch wenn das Pferd nur auf sehr harten Böden steht und geht, also nicht einsinken kann.
So erkennst du Ballenzwang: Du schaust den Huf von hinten an oder nimmst ihn auf verlängerst die Linie, die die Trachten vorgeben bis zum Ballen. Idealerweise verläuft sie senkrecht zum Boden. Ballenzwang führt auch zu einer vertieften mittleren Strahlfurche, in der dann oft Strahlfäule entsteht. Da Ballenzwang meistens an beiden Hufen der Vor- oder Hinterhand vorkommt, wird das Pferd auch keine deutliche Lahmheit zeigen sondern allenfalls klamm gehen.
Frage 4) Worauf könnten die Falten über dem Auge hindeuten?
Die korrekte Antwort ist Stress/Schmerzen.
Erklärung: Sorgenfalten entstehen biomechanisch, wenn sich die Muskulatur an der Stirn, also der Stirnrunzler anspannt. Sie können unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei diesem Merkmal achtet man darauf, wie tief die Falten sind, wie viele Falten geschlagen werden, wie lange sie auftreten. Die Sorgenfalte ist natürlich nur ein einziges Merkmal, welches alleine betrachtet nicht aussagekräftig ist. Eine Interpretation sollte stets auf so vielen Ebenen wie möglich geschehen.
Dennoch sind diese Sorgenfalten vor allem bei Stress und Schmerzen sehr typisch. Sie können aber auch bei Unsicherheit oder bei dem Wechsel der Blickrichtung von unten nach vorne in die Ferne entstehen.
Frage 5) Immer mehr Pferde tragen Übergewicht mit sich herum. Bitte kreuze an, an welchen Stellen die gefährlichen Fettpolster sitzen.
Erklärung: Nicht alle Fetteinlagerungen produzieren die gefürchteten Hormone, die den Stoffwechsel beeinflussen und dann zu dem gefürchteten EMS (Equines Metabolisches Syndrom) führen. Das ist nicht dasselbe wie Fettablagerungen als Vorrat für schlechte Zeiten, die normalerweise am Bauch angesetzt sind. Bitte schau deshalb ein Pferd genau an – zu dick ist nicht dasselbe wie zu dick. Und zu dicke Pferde können gleichzeitig mangelernährt sein. Dann läuft der Körper in einer Alarmstufe, dauernd in der Annahme, er kriege zu wenig.
Hier sind die gefährlichen Stellen für Depotfett eingezeichnet:
Frage 6) Wenn abnehmen und Gesundheit gemeinsam stattfinden sollen, was musst du dann beachten?
Es gibt nur eine falsche Antwort bei dieser Frage, und das ist:
– Ich muss vor allem die Heuration verkleinern. 2 oder 3 mal pro Tag wenig Heu. Das ist die beste Strategie.
Das ist falsch, weil du dadurch die Darmgesundheit des Pferdes gefährdest und damit die ganze Gesundheit des Pferdekörpers. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Die Darmflora leidet. Die Zellulose-verdauenden Bakterien im Dickdarm schlafen ein, da sie nichts zu tun haben und sterben teilweise ab.
- Im Magen kommt es zu einer Übersäuerung. Der Magen wird permanent Magensäure produziert, weil der Pferdemagen davon ausgeht, dass dauernd Futter kommt und zusammen mit dem Speichel diese Magensäure ab puffert.
Dadurch kommt es zuerst zu einer Magenschleimhaut-Entzündung und dann zu Magen-Geschwüren. Ein Riesen-Problem in der Pferdehaltung. Natürlich kann ein Magengeschwür auch durch Stress entstehen.
Hier noch ein bisschen was zum Pferdedarm:
Der Darm eines Pferdes unterscheidet sich in einigen, sehr entscheidenden Punkten von unserem oder gar dem Darm eines Raubtiers wie dem Hund. Bei einem Grosspferd von 450 kg Gewicht sind das 30 Meter Darm. Das sind 3⁄4 der Länge eines normalen Reitplatzes. Stell Dir das mal bildlich vor…
Und dieser Darm ist auf eines spezialisiert: Auf die Verdauung von Raufutter. Die Dünndarmverdauung beim Pferd ist viel schneller als beim Menschen. Schon nach 2 Stunden befindet sich der Futterbrei beim Pferd im Dickdarm.
Der Dickdarm besteht aus Gärkammern und da leben die Zellulose verdauenden Mikroorganismen. Diese Mikroflora ist wichtig und muss gepflegt werden – am besten durch gute und ausreichende Raufutter“lieferung“. Diese Mikroflora im Dickdarm ist der Knackpunkt der ganzen Verdauung beim Pferd.
Denn wenn die nicht gut funktioniert kommt aus den ganzen Futterzusätzen auch kaum was im Pferd an.
Wir freuen uns wenn du das eine oder andere dazugelernt hast. Danke für dein Interesse!