Herz-Häppchen 6 zum Advent 2019 – meine Gedanken und Erlebnnisse zu Rangordnung und Hierarchie

Der Nikolaus-Tag hat für mich eine ganz besondere Bedeutung.

Er war für mich als Kind auch mit Angst verbunden, die Fotos sprechen da eine klare Sprache, Tränen in den Augen, hinter Mama versteckt. 

Dann habe ich in meiner Funktion als Pfadfinderführerin hunderte Einträge für das „dicke, goldene Buch“ verfasst, denn wir hatten jedes Jahr eine Nikolausfeier. Ich liebte „meine“ Kinder sowieso sehr und so kam nicht viel negatives dabei raus. 

ABER DANN: Jahre später, bei meinem eigenen, geliebten Sohn Jan, als er etwa 9 Jahre alt war, war alles eine Katastrophe. 

Er war aus einer heilpädagogischen Schule freigestellt worden, da untragbar und eine Gefahr für Mitschüler, Lehrer und Therapeuten. Zu Hause drangsalierte er in einem fort die kleine Schwester Lia. 

Und ich sass da, vor dem Blatt für den Nikolaus und es viel mir nichts positives für ihn ein. Nix, null, nada. 

Ich musste weinen, wie kann so etwas passieren? Wo ist die ganze Verbundenheit und Liebe hin? Ich sollte ihn doch führen, er hatte ausser mir und meiner Mama niemanden, der an ihn glaubte. ich wollte ihm jemand sein, dessen Wohlwollen ihm immer sicher war. So wie es Raphaël in der Bubenherde war. Auch wenn er nicht immer sanft und freundlich war. 

Er sollte sich aufgehoben fühlen, ich hatte die Verantwortung dafür. Und nun spürte ich, dass ich gestrandet war. 

Übrigens kann Jan nicht viel mit Pferden anfangen, aber Raphaël mochte er sehr sehr gern. 

Ich habe meine Verbundenheit zu Jan, meine Kraft, ihn liebevoll zu begleiten, wieder gefunden, und Raphaël und die anderen Pferde haben dazu auf ihre Weise sehr viel dazu beigetragen. 

Deswegen ist dieser Text zum Nikolaus für mich sehr passend. 

In herzlicher Verbundenheit

Antoinette