Einleitung
Beim Horse & Spirit Festival begegnete ich einer Frau, deren warme Präsenz mich sofort berührte: Andrea Egli-Mooser.
Sie wollte eine Lesung halten – aus ihrem Buch „Herzbotschaften der Pferde“.
Doch niemand kam.
Alle waren draußen bei den Pferden, in der Halle. Nur ich wollte ihre Lesung hören.
Stattdessen haben wir dann über eine Stunde lang geredet, uns kennengelernt und das war eine der schönsten Begegnungen dieses Tages. Ich bin so dankbar, dass ich Andrea getroffen habe.
Sie schenkte mir ihr Buch. Und als ich später zuhaus darin las, fand ich es so kostbar.
Nicht, weil es laut ist. Sondern weil es ehrlich ist. Erdverbunden. Und zutiefst berührend.
Eine dieser Geschichten darf ich heute mit dir teilen:
Ich werde gehört
(Auszug aus dem Buch „Herzbotschaften der Pferde“ von Andrea Egli-Mooser – mit freundlicher Genehmigung der Autorin)
Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Jedes Mal, wenn ich traurig war, oder einfach alleine sein wollte, ging ich entweder zu meinem Hund oder zu meinem Pony. Stundenlang saß ich bei Bjarki und habe ihm all meine Sorgen, Ängste und Wünsche anvertraut. Er hat mir stundenlang einfach zugehört und die Wärme und wie er das Heu kaute, beruhigte mich immer wieder.
Ich habe einige Menschen mit einer Beeinträchtigung, die regelmäßig zum Reiten kommen und ich bin stets gerührt, wie sie stundenlang den Pferden ihre ganzen Geschichten erzählen. Sei es beim Striegeln oder anderen Aktivitäten. Wie feinfühlig zwei Wesen miteinander umgehen und sich verstanden fühlen, imponiert mir. Als ich einmal in einem Reitlager die Kinder gefragt habe, weshalb sie denn reiten lernen möchten, kam die Antwort von einem achtjährigen Mädchen tief aus dem Herzen:
„Eigentlich will ich gar nicht reiten lernen, aber ich möchte mit den Pferden sprechen, weil mir zuhause niemand zuhört. Alle sind am Arbeiten und ich bin oft alleine. Wenn ich etwas frage, dann heißt es immer: ‚Sei still‘, oder ‚ich komme später zu dir.‘“
Das hat mich sehr traurig gemacht und ich weiß, dass es ganz vielen Kindern so ergeht.
Auch Pferden kann es so ergehen. Sie werden von uns nicht gehört oder wir nehmen ihre Signale nicht wahr, wenn sie beißen, bocken oder steigen oder beginnen, sich einfach nicht mehr einfangen zu lassen. All diese Signale sind Warnrufe und werden oftmals falsch ausgelegt:
„Du musst ihm den Meister zeigen!“, „nimm die Gerte mit, wenn du ihn aus der Boxe nehmen möchtest“, „Achtung er schnappt beim Striegeln“, sind alles Sätze, die ich selbst auch schon gehört habe, als ich noch ein Kind war und in Reitschulen geritten bin. Dabei sind das alles Pferde, die auf etwas aufmerksam machen möchten. Sei es Frust, Schmerz oder zu viel Druck im Training, Unzufriedenheit oder einfach Überforderung. Ich habe während meiner 30-jährigen Tätigkeit als Trainerin ganz viele sogenannte Problempferde aufgenommen.
All diese Pferde hatten um Hilfe geschrien.
Ich begrüße eine 62-jährige Dame, die mit Pferden groß geworden ist und immer noch ein Islandpferd hat. Beim Vorgespräch schilderte sie mir, dass sie das Gefühl habe, nirgends gehört zu werden. Ihr Mann, ihre Töchter und Großkinder behandeln sie manchmal wie Luft. Auch ihr Islandpferd geht weg, wenn sie kommt, und das verletzt sie sehr. Sie hat von meinem Angebot gelesen und möchte einfach einmal in der Herde sein und die Magie der Pferde fühlen.
Sie wollte zu den Wallachen gehen, weil sie mit Stuten nicht viel anfangen kann. So gingen wir zu Spotty, Leo, Vegas und Niki. Alle sind auf der Weide und jeder hat seinen Platz. Ich erkläre der Klientin das Vorgehen und wir machen zusammen einen Body Scan. Nach dem Body Scan teilte sie mir mit, dass sie ganz arg Kopfschmerzen bekommen hat.
„Die Kopfschmerzen fühlen sich so an, als würde mir jemand mit einem Hammer auf den Kopf schlagen.“
„Denkst Du, dass dieser Schmerz von Dir oder von einem Außenstehenden kommt?“, frage ich sie.
„Der kommt von mir selbst, weil ich mir immer einen Druck mache. Ich möchte alles können und bin auch sehr streng mit mir und den anderen.“
Ich stelle fest, dass die Herde immer mehr von uns weggeht. Ich spüre, dass die Klientin enttäuscht ist und sogleich kommt ihre Beobachtung:
„Siehst Du, keiner will bei mir sein und alle gehen weg. Das ist immer so. Ich bin immer alleine. Auch mein Islandpferd kann ich nicht mehr einfangen, weil er vor mir wegläuft. Ich erwarte beim Reiten eigentlich nicht viel von ihm und ich dachte immer, dass er erfreut sei, wenn wir etwas zusammen unternehmen würden. Aber die letzten zwei Wochen hatte ich keine Chance mehr, ihn einzufangen. Ich musste jedes Mal die Stallbesitzerin um Hilfe bitten, oder habe ihr telefonisch mitgeteilt, dass sie mein Pony doch bitte in die Einzelboxe einsperren solle, bis ich komme.“
„Weshalb denkst Du denn, dass dein Pony dir davon läuft?“
„Wenn ich das wüsste, dann hätte ich das schon im Griff“, war ihre Antwort.
„Auch bin ich jetzt enttäuscht, dass die Pferde weggehen und am liebsten würde ich gleich mit dem Experiment aufhören. Die Pferde mögen mich nicht.“
Ich schlage ihr vor, dass wir uns zusammen auf die Wiese setzen und die Augen schließen, einfach nichts denken und uns versuchen hinzugeben, den Vögeln zu lauschen und die wunderbare Luft zu atmen.
Das hat sie dankend angenommen und wir ruhen einfach nur und machen gar nichts.
Die Klientin legt sich sogar auf die Wiese und ich spüre, dass sie abschalten kann. Ich beobachte in dieser Zeit die Pferde. Sie kommen immer näher und schlussendlich sind sie praktisch bei uns. Auch Spotty, das blinde Pony, kommt mit der Herde mit. Vegas schnaubt plötzlich und da erwacht meine Klientin. Sie setzt sich auf und ist sichtlich gerührt, dass alle Vier gekommen sind.
Ohne dass wir sie gerufen haben, freiwillig und ohne Druck.
„Wow, das berührt mich jetzt sehr, dass alle gekommen sind. Ich habe ja gar nichts gemacht. Ich bin sogar fast eingeschlafen, so schön und ruhig war es. Denkst Du, das ist die Antwort? Dass ich einfach ruhiger und gelassener werden muss? Weißt Du, ich verlange sehr viel von mir und den anderen. Ich nörgle viel herum, aber eigentlich meine ich das doch gut. Mich nervt Schlamperei und auch bei meinem Pferdchen habe ich bemerkt, dass es seine Lektionen auf dem Reitplatz seit Wochen nicht mehr sauber macht. Das nervt mich dann, weil ich weiß, dass er es könnte. Denkst Du, das ist der Grund, weshalb er nicht mehr zu mir kommen will? Früher gingen wir einfach ausreiten und jetzt, er ist 24 Jahre alt, hat der Tierarzt gesagt, dass ich ihn mehr gymnastizieren sollte. Deshalb habe ich viel auf dem Reitplatz mit einer externen Trainerin gearbeitet. Denkst Du, dass alle vier Wallache jetzt mit mir mitkommen, wenn ich ihnen voraus und zum Stall hingehe?“
„Versuche es doch einmal“, rate ich ihr.
Sie steht auf und ich spüre etwas Neues, eine Leichtigkeit. Keine große Erwartung ihrerseits, einfach ein Ausprobieren.
Sie schreitet langsam gegen den Stall und alle Vier folgen ihr. So als ob es das Selbstverständlichste sei.
Einige Tage später hat mir die Klientin angerufen und mitgeteilt, dass sich das Pferdchen jetzt wieder einfangen lasse. Sie gehe nicht mehr auf den Reitplatz, sondern reite wieder mehrheitlich im Gelände.
Das schönste war ihr Satz:
„Andrea, wir haben wieder Spaß zusammen und ich spüre wieder Freude bei uns Beiden.“
Warum ich dir das heute erzähle:
Weil wir alle manchmal nicht gehört werden – und die meisten von uns als Kind genau diese Erfahrung so oft gemacht haben, dass wir denken, das sein normal und wir seien halt eben nicht so wichtig.
Weil wir manchmal vergessen, uns selbst zuzuhören.
Und weil Frieden oft dort beginnt, wo wir aufhören zu kämpfen – gegen andere oder gegen uns selbst.
Wenn du dich nach mehr Verbindung, innerem Frieden und einem liebevolleren Umgang mit dir und deinen Mitmenschen sehnst:
Dann schau dir gern meinen Minikurs an:
👉 Die Magie des Familienfriedens – Jetzt entdecken
Denn Frieden beginnt in dir.
Und ich bin mir sicher: der erste Schritt – wie bei dieser Frau – ist gar nicht so schwierig. Dafür lohnt er sich umso mehr.
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💬 „Ich hätte nie gedacht, dass eine kleine Übung so viel bewirken kann. Ich konnte meine Wut auf meinen Vater loslassen – nach über 30 Jahren. Und wir haben tatsächlich ein versöhnliches Gespräch geführt.“
💬 „Schon das erste Video hat mich tief berührt. Ich hatte Tränen in den Augen – aber auf eine gute Weise. Es war, als würde endlich jemand verstehen, was ich all die Jahre gefühlt habe.“
💬 „Ich fühle mich ruhiger, klarer. Es ist, als hätte sich etwas geordnet in mir. Und das merken auch meine Kinder.“
🕊️ Wenn du das Gefühl hast, dass da noch etwas in dir gehört werden möchte –
dann ist dieser Kurs vielleicht genau das Richtige für dich.